Frankenthal. Hunderte Studierende sind in ihren Semesterferien wieder in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in der Vorder- und Südpfalz als Ferienjobber beschäftigt. Das ist für viele eine gute Gelegenheit, betriebliche Erfahrungen zu sammeln und auch, um Geld für das Studium zu verdienen. Rund 2/3 der Studierenden arbeiten neben ihrem Studium.
„Die Tarifverträge der IG Metall gelten auch für Ferienbeschäftigte, wenn sie in tarifgebundenen Betrieben arbeiten und Mitglied der IG Metall sind“, teilte die IG Metall Verwaltungsstelle Ludwigshafen - Frankenthal mit. Für Ferienjobber gelten, wenn die Beschäftigung einen (Kalender-)Monat dauert und sie IG Metall Mitglied sind, die tarifvertraglich vereinbarten drei Urlaubstage. Wer zwei Monate jobbt, hat bis zu fünf Urlaubstage (abhängig vom Tarifgebiet). Ebenso sind die wöchentliche Arbeitszeit, Urlaubsgeld und Schichtzuschläge per Tarifvertrag geregelt. Dies gilt auch für Ferienbeschäftigte, wenn sie IG Metallmitglied sind und der Betrieb tarifgebunden ist. Neben der Beratung über Einstiegsgehälter oder über den Arbeitsvertrag, bietet die IG Metall Studierenden und Schülern unter anderem Informationen zum Berufseinstieg an, informiert über Einstiegsgehälter für Akademikerinnen und Akademiker, berät zu Praktikumsplätzen und gibt Rechtsauskunft.
Erstmals gibt es ein Bildungsprogramm der IG Metall speziell für (dual) Studierende. Es ermöglicht jungen Menschen ihren Interessen jenseits des Studiums nachzugehen oder diese zu ergänzen.
Im Studium kommen wichtige Zusatzqualifikationen oft zu kurz. Wir bieten spezielle Seminare für Studierende, um inhaltlich über den Tellerrand hinauszuschauen, sich ganz
praktisch auf die künftige Berufstätigkeit vorzubereiten und das Studium besser bewältigen zu können. Dazu gehören Trainings zu Lernstrategien oder Präsentationstechniken und Exkursionen in Betriebe. Zudem schaffen wir Freiräume für Reflexion über die gegenwärtigen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Verhältnisse.
Das vorliegende Bildungsprogramm für Studierende verschafft einen Überblick zum Seminarangebot speziell für Studierende. Die Seminare finden einerseits in unseren IG Metall Bildungszentren, in Räumen der IG Metall vor Ort, in Bildungshäusern anderer Gewerkschaften oder direkt an der Hochschule statt.
Wir freuen uns darauf, Dich in unseren Seminaren begrüßen zu dürfen und wünschen Dir viel Erfolg für dein weiteres Studium.
Wie geht es nach meiner Ausbildung weiter? Welche Möglichkeiten habe ich einen Techniker oder Meister zu machen? Unterstützt mich der Arbeitgeber? Das sind Fragen, die die Jugendlichen beschäftigen.
Mehrere Tausende Jugendliche waren am Samstag beim IG Metall Aktionstag (Kampagne REVOLUTION BILDUNG) in Köln um für bessere Bildungsmöglichkeiten in den Betrieben zu demonstrieren. Aus dem Bezirk Mitte kamen über 2000 Kolleginnen und Kollegen aus Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen nach Köln gefahren.
„Es fehlt an einem flächendeckenden und ausreichenden Weiterbildungsanspruch im Betrieb. Unsere Kernforderungen sind: Freistellung von der Arbeit für den Zeitraum der Weiterbildungsmaßnahme, ein Rückkehrrecht in den Betrieb, finanzielle Aufstockung durch den Arbeitgeber und bessere Mitbestimmungsmöglichkeiten“, sagte Javier Pato-Otero, Bezirksjugendsekretär. Im Anschluss an die bezirkliche Auftaktveranstaltung ging es in der Lanxess Arena mit den Künstlern Irie Revoltes, Bosse und Materia weiter.
Wen interessieren meine Interessen?
Diese und viele weitere Fragen von jungen Beschäftigten versucht die IG Metall mit der neuen Homepage wasmichbewegt.de zu beantworten. Dazu wurden von Speyer über Ludwigshafen, Frankenthal, Eisenberg und Kirchheimbolanden Plakate vor den Betrieben, Berufsschulen und Bahnhöfen ausgehängt. Zeitgleich läuft ein Videospot zum Thema in den Kinos. Dieser kann auch unter dem Link angesehen werden. http://wasmichbewegt.de/film
Die IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal begrüßt die Zustimmung des Kabinetts zur Reform des Bildungsfreistellungsgesetzes. „Unsere Forderung, den Freistellungsanspruch von Auszubildenden für gesellschaftspolitische Weiterbildungsmaßnahmen auf fünf Tage pro Ausbildungsjahr zu erweitern, wird damit endlich erfüllt“, sagte der IG Metaller Günter Hoetzl. „Ich freue mich besonders für unsere Jugend, die sich beharrlich für die Interessen der Auszubildenden eingesetzt hat und nun einen echten Erfolg verzeichnen kann.“
Bildungsfreistellung dient der politischen Bildung, Schulung Ehrenamtlicher und der Wahrnehmung ehrenamtlichen Engagements. Sie hat das Ziel, das Verständnis junger Beschäftigter von gesellschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenhängen zu verbessern. Anders als in anderen Bundesländern hatten Auszubildende in Rheinland-Pfalz bislang nur einen Anspruch auf drei Tage Bildungsfreistellung pro Jahr. Damit wurden sie gegenüber ausgebildeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die Anspruch auf zehn Tage Freistellung innerhalb von zwei Jahren haben, benachteiligt.
„Ich freue mich, dass diese Benachteiligung beendet wird. Gerade junge Menschen wollen wir doch für das Ehrenamt gewinnen und ihnen ein tiefes Verständnis von den Zusammenhängen in unserer Gesellschaft vermitteln“, sagte Hoetzl weiter. Aufgrund des geringen Freistellungsanspruchs könnten die Jugendverbände verschiedene Angebote, die in anderen Bundesländern bereits selbstverständlich seien, in Rheinland-Pfalz bislang nicht realisieren. Dies könne sich nun ändern. Mit der neuen Regelung leiste die Landesregierung daher einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und mehr Bürgerbeteiligung im Land. Auch das Ehrenamt werde gestärkt. „Ich hoffe, dass die Reform nun auch in den weiteren Beratungen und im Parlament auf volle Unterstützung trifft.“
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