Tarifbewegung Metall- und Elektroindustrie - Plus für uns dank starker Warnstreiks

Am Donnerstag den 16. Mai wurde der Tarifabschluss aus Bayern auch für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland übernommen.

Für Mai und Juni 2013 gelten die alten Entgelttabellen weiter. Ab Juli 2013 erhöhen sich die Entgelte und Ausbildungsvergütungen in einer ersten Stufe um 3,4 Prozent, bevor im Mai 2014 die zweite Erhöhung um 2,2 Prozent folgt. Insgesamt beträgt die Laufzeit des Abschlusses 20 Monate, sie endet am 31. Dezember 2014.

Dieser Abschluss ist den Kolleginnen und Kollegen zu verdanken, die sich so zahlreich an den Warnstreiks beteiligten. Alleine im Bezirk Mitte waren es über 92.000 Beschäftigte aus 383 Betrieben, die den Aufrufen der IG Metall folgten.

Die Verhandlungen für das Tarifgebiet Thüringen finden am 22. Mai in Erfurt statt.

Zweite Warnstreikwelle beginnt - Demonstration und Kundgebung in Speyer

Am Morgen nach der Frühstückspause begann die zweite Warnstreikwelle für die IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal in Speyer. Vom Werktor aus zogen die Beschäftigten der PFW Aerospace AG aus in die Innenstadt. Die Beschäftigten von Mann+Hummel und Staehle in Schifferstadt kamen mit Bussen an den Speyerer Bahnhof. Von dort demonstrierten diese Richtung Geschirrplätzl.

Am Kundgebungsort versammelten sich die 850 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die dem Aufruf der IG Metall gefolgt waren. Als Gastrednerin begrüßte Günter Hoetzl Heidi Schroth (IG Metall Bezirk Mitte), die über die Verhandlungen von gestern berichtete. "Es ist kein neues Angebot von den Arbeitgebern vorgelegt worden. Die Arbeitgeber wollen uns zur Zeit mit Magerquark abspeisen! Aber wir wissen, dass wenn es darauf ankommt, wir bereit sind auch in eine Auseinandersetzung zu gehen" rief sie den Anwesenden zu.

Der Vertrauensleute Vorsitzende der PFW, Andreas Gaa, bezog sich in seinem Beitrag auf das Vorgehen der Arbeitgeber. "Wir werden uns keine Schaukämpfe mit den Arbeitgebern liefern. Wenn kein akzeptables Angebot auf den Tisch kommt, wird nächste Woche über den Arbeitskampf entschieden. Auch eine Differenzierung lehnen wir entschieden ab. Das bringt nur mehr Probleme in die Betriebe, als sie nötig sind" so Gaa.

Jürgen Hook, Betriebsratsvorsitzender von Staehle in Schifferstadt sagte: „Ich kann im Geschäft auch nicht sagen, diesen Monat kann ich nicht bezahlen. Es ist ein Nullmonat. Wir brauchen unser Geld, um unsere Rechnungen zu zahlen und die notwendigen Dinge kaufen zu können" sagte er.

"Überall steigen die Preise für unser Leben und das sollen wir nicht ausgleichen? Wir brauchen dringend eine Entgeltsteigerung, damit wir für unseren Lohn uns auch etwas leisten können.“ stellte Gerhard Weis, Betriebsratsvorsitzender von Mann+Hummel fest.

Günter Hoetzl informierte zum Abschluss der Kundgebung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den weiteren Verlauf der Tarifrunde. "Sollte es heute Abend oder morgen Früh nicht zu einem Verhandlungsergebnis kommen, werden wir am Mittwoch die Warnstreiks fortsetzen. Nach Pfingsten werden wir dann alle Vorbereitungen für den Arbeitskampf treffen und die Kolleginnen und Kollegen für diese Auseinandersetzung qualifizieren" berichtete Hoetzl und schloss die Kundgebung.

Zehnter Warnstreik in Kirchheimbolanden - Kundgebung vor dem Borg Warner Werk 2

Auch am letzten Tag der Warnstreikstaffette war die Beteiligung enorm, als sich die Beschäftigten vom Borg Warner Logistikzentrum und Werk II, sowie von Höll zum Warnstreik versammelten.

Birgit Mohme, IG Metall, forderte von den Arbeitgebern endlich ein akzeptables Angebot. "Die Beschäftigten in den Betrieben haben überdeutlich durch die Teilnahme an den Warnstreiks gezeigt, dass es ihnen ernst ist mit ihrer Forderung und dass sie dafür einstehen. Jetzt ist es  an den Arbeitgebern", sagte sie.

Michael Zimmermann, Betriebsratsvorsitzender, unterstrich die Wichtigkeit dieses Warnstreiks auch vor dem Hintergrund der eigenen betrieblichen Situation, genauso wie Axel Angst, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, der die Gier der Unternehmen nach immer mehr Gewinn anprangerte.

Neunter Warnstreik in Eisenberg - Metallerinnen und Metaller im Hof von Gienanth

Zum Schichtwechsel kamen die organisierten Beschäftigten von Gienanth auf dem Hof des Werksgeländes zusammen. Auch sie folgten dem Warnstreikaufruf der IG Metall.

Mathias Franz, IGM, berichtete über die Warnstreiks, die bereits in der Verwaltungsstelle stattgefunden haben und informierte die Metallerinnen und Metaller über die Planung für den folgenden Tag.

Karl Frantz, BR STE übergab die Warnstreik-Stafetten-Fahne an die Vertrauensleute von Gienanth und berichtete von der Beteiligung am Morgen.

Thomas Brunck, Betriebsratsvorsitzender von Gienanth richtete sich in seinem Redebeitrag an die Arbeitgeber. "Das ist eine Provokation. Darauf können wir nur mit Warnstreiks reagieren! Darauf antworten wir heute mit unserem Warnstreik" sagte er und warf Ihnen vor "die Stimmung unter den Unternehmern, die vom sogenannten Ifo-Index angezeigt wird, hat - pünktlich zur Tarifrunde - etwas nachgegeben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt"!

Den weiteren Überblick über die nächste Warnstreikwelle sowie das darauf folgende Procedere schilderte Günter Hoetzl im Abschluss des Warnstreiks.

Achter Warnstreik in Frankenthal - STE und TLT ziehen zur Pforte West

Trotz des widrigen Wetters zogen die Kolleginnen und Kollegen von TLT und STE am Standort Frankenthal zur Haupteinfahrt und folgten somit dem Warnstreikaufruf der IG Metall.

Peter Weinacht, BR Vorsitzender von Sensus in Ludwigshafen übergab die Warnstreik-Stafetten-Fahne an die Vertrauensleute von STE. "Wir haben gestern den Betrieb vorübergehend zum Stillstand gebracht" sagte er.

Karl-Georg Frantz, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender sagte: "Bei schönem Wetter kann jeder einen Warnstreik durchführen. Das wir bei diesem Wetter diese Beteiligung hinbekommen, zeigt, dass wir absolut hinter der Forderung nach 5,5% stehen."

Hilmar Feisthammel, Betriebsratsvorsitzender stellte dar, dass es nicht zusammenpasst, dass bei dem erfolgreichen Geschäft der Siemens AG, trotzdem ein so harter Sparkurs eingeschlagen wird. "Die Anteile des Profits müssen auch an die Menschen weitergegeben werden, die diesen Gewinn erarbeitet haben" sagte er.

Oliver Hagen, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung begründete in seinem Redebeitrag, warum auch die Auszubildenden 5,5% brauchen, um ein unabhängiges Leben von Dritten führen zu können.

Siebter Warnstreik in Ludwigshafen - Sensus Beschäftigte gehen ans Tor

Zum Schichtwechsel kamen die Früh- und Spätschicht am Werkstor von Sensus zum Warnstreik zusammen und folgten somit dem Aufruf der IG Metall. Auch der dritte Warnstreik, -am ersten Tag der zweiten Warnstreikwoche-, war ein voller Erfolg. Der Betrieb stand still.

Peter Weinacht, Betriebsratsvorsitzender von Sensus verwies darauf, dass die Tarifrunde unbedingt mit der betrieblichen Situation zu verbinden sei. "So wie wir uns jetzt in dieser Tarifrunde bewegen, müssen wir uns auch in den betrieblichen Konflikten bewegen. Dann haben wir eine Chance, den Standort und die Beschäftigung hier zu sichern" erläuterte er.

Christina Domke, IGM Vertrauenskörperleitung von Sensus macht unmissverständlich klar, "Bei dieser Haltung der Arbeitgeber wird es ohne weiteres Dazutun zu einer weiteren Steigerung der Beteiligung an den Warnstreik kommen. Dafür sorgen die Arbeitgeber derzeit mit ihrer sturen Haltung ganz von alleine" sagte sie.

Sechster Warnstreik mit KSB - Haupteinfahrt vorübergehend blockiert

Auch zu Beginn der zweiten Woche folgten die Kolleginnen und Kollegen dem Warnstreikaufrufen ihrer Gewerkschaft. Um 11 Uhr wurde die Einfahrt bei der KSB in Frankenthal von den Warnstreikteilnehmer in Beschlag genommen. Sie versammelten sich dort, um der Warnstreikveranstaltung beizuwohnen.

Sigrid Maurer, IGM, eröffnete die Veranstaltung und rechnete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor, wie teuer unsere Tarifforderung tatsächlich ist. "Wenn wir unsere gesamte Forderung umsetzen würden, bedeutete dies 8,8 Milliarden Euro für die über 3 Millionen Beschäftigten. Die restlichen 28 Milliarden Euro verblieben den hunderttausend Unternehmern und Aktionären" sagte sie.

Fünfter Warnstreik bei KBA - Kolleginnen und Kollegen gehen in Frankenthal auf die Straße

Auch am dritten Warnstreiktag reißt die Beteiligung nicht ab. Am 6.5. um 9:30 Uhr trafen sich die organisierten Beschäftigten von Wendt und KBA in der Lambsheimerstraße vor dem Werkstor von KBA. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten dem Aufruf der IG Metall.

"Die Arbeitgeber schauen genau hin, wie gut unsere Beteiligung bei den Warnstreiks ist. Das zeigt ihnen, wie sehr sie auf unsere Forderung eingehen müssen und Angebote vorlegen müssen. Aber auch außerhalb der Tarifrunde ist ein hoher Organisationsgrad wichtig. Er entscheidet letztendlich darüber, wie schnell Geschäftsleitungen den Rotstift ansetzen können" sagte Michael Gasbarri, Betriebsratsvorsitzender von KBA.

Vierter Warnstreik vor Halberg - Metallerinnen und Metaller Morgens in Ludwigshafen

Sechs Busse fuhren am Freiag morgen von Vögele zu Halberg nach Ludwigshafen. Auch die Metallerinnen und Metaller von Halberg gingen zur Warnstreikveranstaltung vor die Tür. Mathias Fanz, IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal eröffnete den Warnstreik und informierete die Kolleginnen und Kollegen über die Veränderungen im Ablauf des Warnstreiks.

Der Eigentümer von Vögele hatte im Laufe der Vorbereitungen zu der Warnstreikveranstaltung vor dem Vögele Werk in Ludwigshafen massiv die Beschäftigten und letztlich auch den Betriebsrat unter Druck gesetzt und bedroht. Um die organisierten Beschäftigten nicht mit dieser Drohkulisse alleine zu lassen, wurden die beiden geplanten Warnstreikveranstaltung einfach zusammen gelegt.

Barbara Jantowski, Betriebsratsvorsitzende und zweite Bevollmächtigte der IG Metall Ludwighafen-Frankenthal stellte in ihren Ausführungen einen engen Bezug zwischen der Tarifrunde und der Europäischen Krisenbewältigung her. "Die Maßnahmen, die in den europäschen Südländern gezogen werden, sind die Testphase für uns. Nur wenn wir uns in der Tarifrunde und anderen Aktionen laustark zu Wort melden, können wir uns gegen diese Maßnahmen erfolgreich zur Wehr setzen" sagte Kollegin Jantowski.

Andreas Rennig, stellvetretender Betriebsrtsvorsitzender Vögele berichtete über die betriebliche Situation bei Vögele. "Erst wollte man die arifbindung herstellen um die Vorteile des Tarifvertrags für das Unternehmen zu sichern. Jetzt wo sich auch Vorteiel für die Belegschaft ergeben könnten will man nichts mehr davon wissen und schüchtert die Beschäftigten ein" sagte Rennig.

Der IGM Vertrauenskörperleiter bei Halberg, Dirk Rauschkolb führte ebenfalls betriebliche Beispiele an, warum die Beschäftigten bei Halberg die Taiferhöhung so dringend nötig haben.

Kollege Hoetzl bewertete das Verhalten der Arbeitgeber, insbesondere das des Eigentümers von Vögele. "Man könnte meinen wir befinden uns noch im Spätfeudalismus des 19. Jahrhundert und es gebe keine demokratischen Rechte!" so Hoetzl.

Dritter Warnstreik bei Staehle - 14 Uhr in Schifferstadt

Zum Schichtwechsel standen auch im Werk der Staehle Blechpackungen in Schifferstadt alle Bänder still. Jürgen Hook, Betriebsratsvorsitzender dankte allen Kolleginnen und Kollegen für die geschlossene Teilnahme am Warnstreik. In seinem Redebeitrag berichtete er von dem zweiten Verhandlungstag in Saarbrücken und der eindrucksvollen verhandlungsbegleitenden Aktion. "Es ist Wahnsinn mit so vielen Leuten an einem Ort mit dem gleichen Ziel zu stehen. Die Arbeitgeber waren sicher von dieser Beteiligung beeindruckt" führte er aus.

Sigrid Maurer, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal berichtete über das weitere Vorgehen. Sollte es in der nächsten Verhandlung keine annehmbares Angebot geben, sagte sie: "Wir brauchen dieses altbackene Geplänkel nicht, die Arbeitgeber sollen uns mit Verstand und Würde in den Verhandlungen entgegentreten. Dann können wir möglicherweise schon in den Verhandlungen zu einem Ergebnis kommen".

Zweiter Warnstreik bei Mann + Hummel - 11Uhr in Speyer

Auch die Kolleginnen und Kollegen von Mann + Hummel folgten dem Warnstreikaufruf der IG Metall. Birgit Mohme, Politische Sekretärin der Verwaltungsstelle eröffnete den Warnstreik. "Die Haltung der Arbeitgeber fordert alle Beschäftigten dazu auf, sich an den Warnstreiks zu beteiligen!" sagte sie.

Gerhard Weis, Betriebsratsvorsitzender von Mann + Hummel begründete sehr detailiert die Forderung der IG Metall. Daniel Di Naro, Vertrauenskörperleiter dankte den Kolleginnen und Kollegen für die Teilnahme am Warnstreik. "Es ist super, dass ihr alle mitgekommen seid. Wir sind trotz der eng aufeinander liegenden Feiertage mehr als doppelt soviele Teilnehmer als noch vor einem Jahr!" sagte Daniel.  

Günter Hoetzl von der IG Metall erläuterte im Abschluss des Warnstreik die Argumentation der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde. "Die Arbeitgeber gehen derzeit davon aus, dass die Beschäftigten einen Teil des Geldes aus der Entgelterhöhung mitbringen! Das ist eine bodenlose Frechheit, die nur die Antwort in Form der Warnstreiks verdient hat" sagte Hoetzl.

Erster Warnstreik bei PFW - Speyer um 9:15Uhr

Die organisierten Beschäftigten bei der PFW in Speyer folgten dem Warnstreikaufruf der IG Metall in der Verwaltungsstelle Ludwigshafen-Frankenthal. Für die erste Warnstreikwelle ist von den Kolleginnen und Kollegen eine Wanstreikstafette organisiert worden. Es fahren nach jedem Warnstreik die Vertrauensleute oder aktiven Mitglieder von ihrem Betrieb zum nächsten Betrieb und berichten von ihrem Warnstreik und übergeben die Warnstreik-Stafetten-Fahne.

"Wir erwarten ein akzeptables Angebot von den Arbeitgebern!" sagte Günter Hoetzl, erster Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle, in der Eröffnung des Warnstreiks. Jan Heinrich, Betriebsratsvorsitzender und ehrenamtliches Vorstandsmitglied der IG Metall unterstrich diese Forderung und stellte den Bezug von der betriebspolitischen über die gesellschaftpolitischen Ebene zu Eruropa her. "Wir wollen keine Einmalzahlung und keinen betrieblichen Verschiebebahnhof, weil der Vermieter und der Tankwart auch nicht die Preise später erhöhen wegen uns" sagte er.

Der IG Metall Vertrauenskörperleiter Andreas Gaa informierte die Metallerinnen und Metaller, dass der Betrieb stehe. Felix Rüppel, Jugendvertrauensperson und Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung stellte den Warnstreikenden dar, warum auch die Azubis dringend eine Erhöhung der Azubivergütung nötig haben.

Axel Elfert, DGB Stadtverbandsvorsitzender in Speyer überbrachte solidarische Grüße. "Euer Kampf ist auch unser Kampf und wir müssen gemeinsam unsere Lebensbedingungen durch Tarifrunden verbessern, das ist unsere einzige Möglichkeit" sagte der DGB Kollege.

Tarifkommissionssitzung 29.01.2013 - IG Metall diskutiert Tarifforderung

Am 29. Januar 2013, haben die Tarifkommissionen im Bezirk Mitte beschlossen den Entgelttarifvertrag für 400.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen zu kündigen. Ab jetzt wird in den Betrieben über die Höhe der Entgeltforderung diskutiert.

In der Debatte in der Tarifkommission spielte die wirtschaftliche Lage in Deutschland und in Europa eine wichtige Rolle. In Deutschland entwickelt sich die Wirtschaft derzeit insgesamt stabil, in der Metall- und Elektroindustrie sogar überwiegend positiv. Wirtschaftsforschungsinstitute sagen für 2013 ein leichtes Wachstum von 0,3 bis 0,9 Prozent voraus.

Gleichzeitig sind in einigen Teilen der Metall- und Elektroindustrie die Auswirkungen der Krise in Südeuropa bemerkbar. Die Kürzungen in der sozialen Infrastruktur und bei den Einkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Spanien, Portugal und Griechenland wirken sich auf den für den Euroraum produzierenden und exportierenden Teil der deutschen Industrie aus. Insbesondere in Teilen der der Automobil- und Zulieferindustrie ist die Lage angespannt. Dort bauen Betriebe Arbeitszeitkonten ab, einzelne sind in Kurzarbeit.

Für Armin Schild, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer, steht fest, dass sich die Tarifforderung nicht an den Verlierern der Euro-Krise orientieren darf: "Das wäre ein groteskes und grundverkehrtes Signal. Wenn eine verfehlte Europapolitik die Menschen in Südeuropa zur Kasse bittet und damit massive Kaufkraftverluste verursacht, darf die Reaktion in der exportstärksten Branche Europas nicht Lohnverzicht sein. Ein ordentliches Plus in der Metall- und Elektroindustrie stärkt die Binnennachfrage und hilft über dies, die Ungleichgewichte in der Eurozone zu verringern. Wir brauchen Wachstum durch Nachfrage."

Bis Mitte März wird sich die IG Metall im Bezirk Mitte auf eine Forderung festlegen. Bis dahin werden die Mitglieder der Tarifkommission die Diskussion mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben suchen.

Am 15. März wird der Vorstand der IG Metall die Forderung für alle Tarifgebiete beschließen, bereits am 19. März findet die erste Tarifverhandlung mit den Arbeitgeberverbänden der Mittelgruppe statt.

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