Kurz vor 10 Uhr kamen die organisierten Beschäftigten mit Bussen aus den Betrieben Vögele(Rheingönheim), Mann&Hummel(Speyer), Staehle(Schifferstadt), Siemens, KSB und KBA(Frankenthal), Sensus und Halberg(Ludwigshafen) zum Speyerer Bahnhof gefahren. Dort versammelten sich die Kolleginnen und Kollegen und stimmten sich auf die anstehende Demonstration ein.
Die Metallerinnen und Metaller der Betriebe PFW Aerospace GmbH und Bopp&Reuther(Speyer)demonstrierten vom Werkstor aus zu den wartenden Warnstreikenden in die Maximilianstrasse.
Auf dem Geschirrplätzel in der Innenstadt fand dann die Kundgebung statt. Mathias Franz eröffnete die Kundgebung und begrüßte alle Beteiligten. Javier Pato Otero(IG Metall Bezirk Mitte)sprach zu den Warnstreikenden. "Wer uns mit der Forderung nach 5% Höhenflüge vorwirft sollte Angesicht der weiter steigen Dividendenausschüttungen damit rechnen dass die Menschen in den Betrieben sehr schnell eine Bereitschaft entwickeln die Situation eskalieren zu lassen. Außerdem wies er daraufhin das die IG Metall bereit sei auf dem Verhandlungsweg eine Lösung zu erzielen. Aber die IG Metall kann beides Verhandeln und Streiken!"
Als Grußwort vom DGB Stadtverband und für die ver.di Mitglieder in Speyer sprach der Kollege Axel Elfert. Sandra Künitzer(Halberg) sagte das auch sie dabei sein obwohl der Betrieb zum Jahresende geschlossen wird. "Jede Entgelterhöhung wirkt sich jetzt auf das Entgelt, später auf das Transferkurzarbeitergeld und abschließend auch auf die Abfindung aus. Außerdem sei es wichtig die Solidarität zurück zu geben die sie in der betrieblichen Auseinandersetzung erfahren haben hier ein Stück zurück zu geben", begründete sie Teilnahme der Kolleginnen und Kollegen. Im Anschluss verkündete Jan Heinrich(BR PFW) das im ganzen Betrieb die Arbeit niedergelegt worden sei.
Günter Hoetzl (Erster Bevollmächtigter) schilderte den Teilnehmenden wie es weitergeht wenn es zu keinem Ergebnis kommen sollte oder was bei einem Abschluss noch in dieser Woche die Folge für die kommenden Planungen sei.
Fast 500 Metaller folgten dem Aufruf zum Warnstreik. Die organisierten Kolleginnen und Kollegen kamen nach der Tarif-Demonstration vom Gienanth Werk in der Stadt zur Kundgebung zusammen. Beteiligt waren darunter die Gewerkschaftsmitglieder der Borg Warner Werke und des Logistikzentrums, von Gienanth und DrahtZug Stein.
Mathias Franz IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal eröffnete die Kundgebung, begrüßte die Kolleginnen und Kollegen und leitete in den Ablauf über.
Als Redner vom IG Metall Bezirk Mitte war Javier Pato Otero Sekretär der Bezirksleitung. Er macht in seiner Rede noch mal deutlich wie perfide die Argumentation der Arbeitgeber sei. "Uns Höhenflüge vorzuwerfen bei einer Entgeltforderung von 5% und dabei die die Dividendenausschüttung um über 15% von 2014 auf 2015 zu steigern, dass seien Höhenflüge" rief Kollege Otero den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu. Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber sind ein Schlag ins Gesicht für jeden Beschäftigten in der Branche sagte Otero.
Der Betriebsratsvorsitzende Thomas Brunck berichtet über die Planungen um den Tagesstreik der auch bei einer möglichen nicht Einigung bei ihnen im Betrieb in Frage kommt. Peter Thoni Vertrauenskörperleitungsvorsitzender von Borg Warner berichtet das sie mit mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist sein als überhaupt geplant.
Der erste Bevollmächtige Günter Hoetzl schilderte den Metallerinnen und Metallern die weitere Planungen für die Tarifbewegung wenn es kein Ergebnis auf dem Verhandlungswege gibt.
Nach der zweistündigen Demo und Kundgebung auf dem Markplatz kehrten die Teilnehmenden wieder zurück in die Betriebe.
Die IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal forderte auch am Dienstag, dem 03. Mai 2016 Metallerinnen und Metaller aus den Betrieben auf, für jeweils ca. 1 Stunde am Warnstreik teilzunehmen.
In Kirchheimbolanden fand gegen 09:30 Uhr der zweite Warnstreik in der ersten Welle bei BorgWarner statt. Die Kolleginnen und Kollegen in Schifferstadt bei Staehle legten gleich zweimal die Arbeit nieder. Die Früh- und Tagschicht folgte dem Aufruf der IG Metall um 10:00 Uhr und um 17:00 Uhr die Spätschicht.
Am Nachmittag fand in Altleiningen um 13:30 Uhr bei Drahtzug Stein der erste Warnstreik überhaupt statt. Die Kolleginnen und Kollegen in Ludwigshafen kamen um 14:00 Uhr vor das Werktor bei Sensus.
Auch in der zweiten Woche der ersten Warnstreikwelle folgten die Kolleginnen und Kollegen aus den Metall Betrieben der Geschäftsstelle Ludwigshafen - Frankenthal dem Warnstreikaufruf.
So legten am Montag den 2. Mai vormittags die organisierten Beschäftigten von KSB und KBA in Frankenthal die Arbeit vorübergehend die Arbeit nieder. Gegen frühen Nachmittag folgten die Metallerinnen und Metaller von Vögele in Ludwigshafen und Gienanth in Eisenberg.
Somit schlossen sich bis dato mehr als 2.000 Mitglieder aus ihren Betrieben in der ersten Warnstreikwelle den Kundgebungen an. Im Bezirk Mitte, welcher die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen umfasst beteiligten sich mittlerweile über 30.000 Kolleginnen und Kollegen aus ca. 150 Betrieben. Bundesweit waren es bis zum Tagesende ca. 170.000 Warnstreikende in den Metall und Elektroindustriebetrieben.
Für 5% mehr Entgelt und Ausbildungsvergütung haben die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie (Tarifgebiete Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) bisher kein akzeptables Angebot vorgelegt.
Die IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal ruft deshalb nachstehende Betriebe seit dem Freitag, dem 29. April 2016 zum Warnstreik am Werktor auf:
In Speyer kamen um 05:00 Uhr die organisierten Beschäftigten der PFW im Werk zu einer Warnstreikkundgebung zusammen. Gegen 9:30 Uhr folgten die Metallerinnen und Metaller der Tagschicht von PFW und Bopp+Reuther die vor dem Werktor der PFW an der Warnstreikveranstaltung teilnahmen. Parallel wurden auch um 9:30 Uhr die Kolleginnen und Kollegen von Mann + Hummel vor ihrem Werkstor aufgerufen.
In Ludwigshafen folgten gegen 11.30 Uhr die Mitglieder bei Sensus dem Warnstreikaufruf und auch die Kolleginnen und Kollegen der Vögele AG schloßen sich dem an und demonstrierten vom Werktor zum Bahnhof.
In Eisenberg kamen gegen 13.30 Uhr die Gießerei Beschäftigten bei Gienanth im Werkhof zur Warnstreikkundgebung zusammen.
Den Abschluss für den ersten Warnstreiktag machten gegen 17.00 Uhr die Kolleginnen und Kollegen der PFW im Werk.
In der folgenden Woche werden die anderen Schichten und Betriebe aufgerufen die bisher noch während ihrer Arbeitszeit teilnehmen konnten.
In der Tarifbewegung in der Metall- und Elektroindustrie erhöht die IG Metall mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber. Mit dem am 28.04.2016 vorgelegten alternativen Angebot wird weiter auf Magerkost für die Beschäftigten zu Gunsten der Profite gesetzt. Offensichtlich sind die Arbeitgeber in dieser Tarifrunde auf Krawall gebürstet.
Die Kolleginnen und Kollegen aus den Werken I und II sowie dem Logistikzentrum von BorgWarner in Kirchheimbolanden legten um kurz nach 0 Uhr vorübergehend die Arbeit nieder. Von den ca. 350 Beschäftigten in der Nachtschicht folgten fast alle ausnahmslos dem Aufruf der Gewerkschaft.
Fünf Prozent mehr Entgelt und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um fünf Prozent mit einer Laufzeit von 12 Monaten - diese Forderungen haben die Tarifkommissionen der Metall- und Elektroindustrie für Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen in einer gemeinsamen Sitzung am 23. Februar beschlossen.
Die Forderung ist mit der wirtschaftlichen Lage gut begründet, die wirtschaftliche Entwicklung ist stabil und die Prognosen für 2016 gut. „Die konjunkturelle Lage und die guten Prognosen sind die Grundlage für unsere Forderungen. Die wird auch kleinere Betriebe nicht überfordern. Die Arbeitnehmer wollen an der guten wirtschaftlichen Lage teilhaben, das kommt auch der Binnenkaufkraft und damit der Konjunktur zugute“, so Günter Hoetzl, erster Bevollmächtigter der IG Metall Geschäftsstelle Ludwigshafen-Frankenthal.
Die Metallerinnen und Metaller wollen sich darüber hinaus für die Ausweitung der Tarifbindung einsetzen. „Gerecht geht nur mit Tarif. Deswegen wollen wir die Tarifbindung aller Betriebe der Metall- und Elektroindustrie erhöhen und in dieser Tarifbewegung Betriebe ohne Tarifbindung stärker einbinden“, so Günter Hoetzl dazu. Die Entgelte von Beschäftigten in nicht-tarifgebundenen Betrieben sind bei vergleichbarer Tätigkeit 24,6 Prozent niedriger als in tarifgebunden Unternehmen, die Arbeitszeiten spürbar länger. Wir werden in dieser Tarifrunde verstärkt Belegschaften aus Betrieben ohne Tarifbindung einbeziehen, um die Tarifbindung wieder zu steigern, so Hoetzl. Es gebe im Bezirk Mitte etliche Beispiele aus den letzten Jahren dafür, dass man erfolgreich Tarifbindung durchsetzen könne. Hier werde die Gewerkschaft nun verstärkt ansetzen.
Der Vorstand der IG Metall wird in der kommenden Woche am 29. Februar über die Forderung entscheiden. Erster Verhandlungstermin in der Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen) ist am 16. März 2016 in Koblenz.